Biographie

Holger Biege wurde am 19. September 1952 als zweites Kind des Dipl. Biologen Gerhard Biege und der Lehrerin Marianne Biege in Greifswald geboren. Schon frühzeitig zeigten sich musische Neigungen. Als er mit 5 Jahren das Klavier der Nachbarin im Haus entdeckte, war der Grundstein für seinen weiteren Weg gelegt. Mit 8 Jahren erhielt er, nun mit der Familie in Berlin lebend, privaten Klavierunterricht für mehrere Jahre. Neben seiner Leidenschaft für Musik interessierten ihn die Naturwissenschaften, vor allem Physik und Astronomie. Berufswunsch war Musiker oder Astronom. Mit 11 Jahren komponierte er erste Stücke für Klavier. Neben der Musik verschiedener Klassiker begeisterte ihn vor allem jene von Bela Bartok. Aber auch die populäre Musik ging nicht spurlos an ihm vorbei. So wurde es in der Schule zur Gewohnheit, in den Pausen zum Musikunterricht die neuesten Hits der Beatles und anderer Bands am Klavier zu präsentieren.

Nach Abbruch verschiedener beruflicher Ausbildungen und dem anderthalbjährigen Armeedienst folgte 1974 ein Studium an der Fachmusikschule Berlin-Friedrichshain (Gesang, Klavier). Während dieser Zeit war er zugleich Mitglied der Berliner Band „Nostrum“ (1974) und der „Sieghart-Schubert-Formation“ (1975-76), mit der sich Konzerttourneen, gut platzierte Songs in Wertungssendungen sowie TV verbanden.

Bieges berufliche Tätigkeiten als Solist, Pianist, Komponist, Arrangeur und Texter begannen 1975.

Die Rundfunkproduktion „Wenn der Abend kommt“ (Biege/Branoner) leitete 1976 diese überaus erfolgreiche Periode ein. Es folgten Single-Veröffentlichungen, Bestplatzierungen in Wertungssendungen, Tourneen, Auslandsgastspiele und Filmmusiken. Ein Meilenstein in seinem Schaffen war das erste Album „Wenn der Abend kommt“ 1978 (erschienen bei AMIGA). Das Album, wie auch die darauf folgenden, zeichnet sich durch eine absolut eigenwillige und ausdrucksstarke musikalische Sprache und angemessenen Texten aus. Diese stammten überwiegend von

Fred Gertz und Ingeburg Branoner. In den 1970er Jahren textete Biege nur vereinzelt – sah in der musikalischen Arbeit seinen Schwerpunkt. Das Album, wie auch das ein Jahr später folgende „Circulus“, wurde mit hunderttausenden Exemplaren verkauft und war dennoch Rarität in den Plattenläden. Die Songs „Sagte mal ein Dichter“ oder „Dynamit“ (beide: Biege/Gertz) erreichten seinerzeit Spitzenplatzierungen. Seine Konzerte gestaltet der Künstler seit jeher solo am Piano (außer im Jahr 1980 durch Zusammenstellung einer speziellen Holger-Biege-Band). Weit über 200 Konzerte kamen so 1979 zusammen. Davon gab es an manchen Tag zwei oder gar drei! 1978 und -79 wurde Holger Biege mit dem Interpretenpreis der DDR ausgezeichnet. Für seinen Bruder Gerd Christian komponierte und arrangierte er 1979 den Titel „Sag ihr auch“ (Text: Fred Gertz), der als einer der größten deutschsprachigen Schlagerhits gilt und Ausgangspunkt war für sechs weitere, kaum weniger erfolgreiche Holger-Biege-Kompositionen für seinen Bruder. Auch die Sängerin Marion Scharf erlangte mit „Verloren an dich“ (Biege/Branoner) und „Supergirl“ (Biege/Gertz) höchste Popularität.

1981 erschien Bieges letzte Single in der DDR „Sonnenmeer“ als zugleich instrumental aufwendigste Produktion des Künstlers. Im folgenden Jahr schrieb er mit Texterin Gisela Steineckert zwei Lieder für die viertnamesischen Sängerin Ai Van, die mit großer Publikumsresonanz im DDR-Fernsehen live präsentiert wurde.

1983 übersiedelte Holger Biege mit seiner Familie in die Bundesrepublik nach Hamburg. Sein drittes Album „Das eigene Gesicht“ (erschienen bei POLYDOR) wurde ein Jahr später veröffentlicht. Bei dieser Produktion arbeitete er zusammen mit Texter Michael Kunze und Produzent Jim Bowien.

Es folgten 1985 die Singles „Los komm“ und „Rost im Toaster“ (Biege/Biege) in eigener Produktion.

Bis 1990 arbeitete er als musikalischer Sachverständige und Arrangeur für Musikverlage.

Nach der Maueröffnung kam es zu gefeierten Konzerttourneen in der DDR. Mit dem „Frühlingslied“ (Biege/Biege) auf gleichnamiger Single brachte er seine Sympathie mit den verändernden Kräften in der DDR zum Ausdruck. 1994 veröffentlichte Biege sein legendäres Album „Leiser als laut“ und 1997 „Zugvögel“. Sein einziges Live-Album „Lieder atmen, Lieder tanken“ erschien 2002.

Neben der kompositorischen, interpretatorischen und textlichen Arbeit zeichnet Holger Biege eine hohe Begabung für Klavierimprovisation aus. Auf zahllosen Konzerten und einigen seiner Alben konnte man sich davon überzeugen. Sein Schaffen im Ganzen ist einmalig. Im September dieses Jahres wird er 60.

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